Optimierst du noch oder arbeitest du schon an der Wertschöpfung?

Viele Unternehmen operieren noch immer nach alten, überholten Management – Methoden. Sie erzielen mittlerweile weniger gute Ergebnisse, als sie es früher getan haben. Überregulierung hat sich eingeschlichen. Organisationsablagerungen haben sich festgesetzt. Die Wertschöpfung hat gelitten. Neue Regeln, mehr Prozesse, mehr Methoden, mehr Rituale … mehr, mehr, mehr hat die Überhand gewonnen.

Das Ding an „mehr, mehr, mehr“ ist Folgendes:

Es wird mehr an Symptomen herumgedoktert, statt sich auf echte Probleme zu konzentrieren. Ohne es zu wollen und teilweise auch manchmal ohne es gleich zu merken wird es unübersichtlich, verworren und unaufgeräumt. Ein wenig so wie, wenn du dein Haus nicht regelmäßig aufräumst und entrümpelst. Das hat zur Folge, dass viele Unternehmen nicht mehr zeitgemäß aufgestellt sind und in einem sich rasant verändernden Umfeld nicht mehr konkurrenzfähig sind. Dies zeigt sich in der Regel durch Leistungsverlust.

Was, wenn es eine effektive Möglichkeit gibt, dein Unternehmen so aufzustellen, dass es einerseits geschickt mit Überraschungen umgehen kann und zudem konstant erfolgreich am Markt agiert. Kunden begeistert. Mitarbeiter:innen gewinnt und hält. Tolle Sache, nicht wahr? Und vor allem, hervorragend realisierbar!

Ich spreche von Organisationshygiene. Lassen Sie es uns auch gerne „Frühjahrsputz“ nennen.

Bitte was? Organisationshygiene? Frühjahrsputz? Nein, danke – wir haben schon jemanden, der putzt!

Der Gedanke des Putzens ist der Richtige. Organisationshygiene hilft Ihnen dabei, Ihre Organisation stets sauber zu halten von unnötigen Prozessen, Tools und Ritualen, die nicht der Wertschöpfung dienen. Organisationshygiene ist eine Komplexithode, die dich unterstützt, dein Unternehmen von unwirksamen Methoden, Regeln und Ritualen zu befreien. Beständigkeit ist hier der Schlüssel.

Also richtiges aufräumen und entrümpeln im Unternehmen ist angesagt. Und das immer wieder aufs Neue! Falls du dich fragst, wieso ist das wichtig? Das ist schnell erklärt. Weil rausräumen einfacher ist, als immer wieder etwas Neues hinzuzufügen. Es spart sogar noch Energie, Zeit und Nerven. Keine Überzeugungsarbeit notwendig. Appellieren ist überflüssig.  Warten, bis der Groschen fällt, auch.

Okay. Und jetzt? Wie kann ich meine Organisation wirksam gestalten?

Zuerst einmal eine kurze Warnung: es kommt keine Blaupause, sondern es folgen Hinweise und Denkwerkzeuge. Grundvoraussetzung für das wirksame Gestalten deiner Organisation ist das ernsthafte Interesse daran, den echten Problemen deines Unternehmens auf den Grund gehen zu wollen. Ich meine das kritische Hinterfragen von „gegebenen“. Also all das, was sich über die Jahre so angesammelt hat, an Regeln, Prozessen und unwirksamen Instrumenten.

Wie kann das gelingen?

Die Antwort ist praktisch wie offensichtlich: Augen auf und Hinschauen!

An dieser Stelle möchte ich dir gerne ein paar Fragen mitgeben, die du jederzeit anwenden kannst, um Organisationsablagerungen aufzuspüren.

Frage dich:

  • Was ist bei uns nur noch eine Angewohnheit – weil es schon immer so gemacht wird?
  • Was brauchen wir eigentlich schon lange nicht mehr, weil es sich erübrigt hat?
  • Wo schauen wir mit dem Menschenbild X?
  • Wo ist Bürokratie zur Normalität geworden?
  • Was steht der Wertschöpfung im Weg?
  • Ergibt das Sinn, was wir hier tun oder kann das weg?

Soweit so gut. Aber was machen aufgeräumte Organisationen anders?

Aufgeräumte, übersichtliche Unternehmen setzen auf zeitgemäße Denkwerkzeuge und gute Theorien. Sie orientieren sich konsequent am Markt und richten Ihre Wertschöpfung entsprechend darauf aus.

  1. Sie haben verstanden, ein nach innen gerichteter Blick hilft in einer Zeit, in der Komplexität dominiert, nicht weiter.
  2. Sie üben sich in Zurückhaltung bei der Gestaltung Ihrer Organisation.
  3. Sie arbeiten mit Unterscheidungen.
  4. Sie setzen auf Transparenz.
  5. Sie ziehen starke Prinzipien starren Regeln vor, weil sie wissen, wann das Sinn ergibt.
  6. Sie tragen keine Kostenbrille mehr.
  7. Sie treffen Entscheidungen nicht qua Position, sondern durch echte Könner:innen.
  8. Sie wissen, Verantwortungs- und Beeinflussungsstrecke müssen stets ident sein.
  9. Sie sind sich der drei Strukturen ihrer Organisation bewusst.
  10. Sie haben verstanden, wieso zum Beispiel KPI’s, Zielvereinbarungen und Mitarbeiterbefragungen keinesfalls, dabei helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Relative Leistungsmessung indes schon.
  11. Sie haben Wege gefunden, für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen attraktiv zu sein.
  12. Sie wissen um die Macht der Sprache – denn Sprache macht Realität.
  13. Sie arbeiten daran, demokratiebildende Orte zu sein – denn Demokratie hört nicht an der Unternehmenspforte auf. U. v. m.

Magie? Nein! Alles eine Frage des Menschenbildes.

Warum ist eine auf Wertschöpfung ausgerichtete Organisation entscheidend für mehr Markterfolg?

Wenn wir unseren Blick schärfen und uns darauf konzentrieren, überlegene Wertschöpfung zu ermöglichen, hat das beispielsweise direkte Auswirkungen auf Reaktionsfähigkeit, Innovationskraft, Kundennähe und Teamgeist. Da keiner von uns eine Glaskugel besitzt, braucht es Zutrauen in die menschliche Natur, Vernetzung und zukunftsorientiertes Denken, um mit jeder möglichen eintreffenden Zukunft erfolgreich umgehen zu können.

Zentrale Steuerung, Planung, Kontrolle, Innenreferenzierung und ausufernde Managementpraktiken stehen der Wertschöpfung im Weg. Schlimmer noch, gepaart mit dem falschen Menschenbild wird es richtig gefährlich. Sie sind obsolet.

Des Weiteren darf nicht vergessen werden: Nur wer sich der drei Strukturen einer Organisation und deren Bedeutung bewusst ist, weiß es, die Potenziale des eigenen Unternehmens besser zu nutzen. Denn nur in der Wertschöpfungsstruktur kann Leistung entstehen und Markterfolg erzeugen werden. Demzufolge lohnt es sich, seine Energie in den Ausbau und die Gestaltung der Wertschöpfungsstruktur zu stecken. Leider sieht die Praxis in vielen Unternehmen immer noch anders aus und zahlreiche Organisationen verschwenden ihre Energie in das Ausbauen der Formellen Struktur oder auch Hierarchie. Die Menschen in diesen Unternehmen verlieren den Blick für Ihre Märkte und Kunden und bedienen vorrangig Chefs und Hierarchie. Hochgradig ineffektiv, verschwenderisch.

Muss das sein? Nein! Ganz sicher nicht.

Was also tun für mehr Wertschöpfung?

Anfangen mit dem Ausmisten und Entrümpeln! Augen auf und Hinschauen! Und systematisch Ihre Organisation auf unwirksame Methoden, Tools, Rituale und Regeln scannen – und unnützes herausschmeißen. Und das Ganze wieder von vorn.

Mein erster Impuls für den Start:

Gibt es bei dir noch individuelle Ziele? Wenn, ja. Warum? Was steht dahinter? Wie wirkt das auf andere Kolleg:innen, Teamkolleg:innen, andere Abteilungen? Braucht es das wirklich?

In einem Satz zusammengefasst:

Organisationshygiene bringt Ihnen mehr Zeit für echte Wertschöpfung und reduziert Zeitvergeudung und sinnlose Beschäftigung!

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