Bonus- und Anreizsysteme torpedieren dein Unternehmen.

Was du stattdessen tun kannst.

Richtig, individuelle Ziele sind nicht die Antwort ✓

Zahlreiche Unternehmen setzen immer noch auf Bonus- und Anreizsysteme, um die Leistung der Mitarbeiter zu steigern. Dies führt jedoch dazu, dass sich die Mitarbeiter:innen an den Anreizen orientieren, um ihren Bonus zu erhalten.

5 gute Gründe, die gegen Bonus- und Anreizsysteme sprechen

  1. Sie vergiften nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die gesamte Organisation.
  2. Langfristige unternehmerischen Vorhaben sind gefährdet.
  3. Datenerhebung, Auswertung und Lesen der Daten verschlingen massig Zeit – in der keine Wertschöpfung stattfindet.
  4. Es kann keine Innovation stattfinden – denn Innovation wird nicht gemessen, nicht belohnt, also nicht gemacht.
  5. Interner Wettbewerb wird gefördert, unternehmerisches Denken adé.

An dieser Stelle möchte ich gern Alfie Kohn zitieren:

„Kein künstlicher Anreiz kann jemals die Kraft der intrinsischen Motivation erreichen.“

Was sagt uns das jetzt über die Menschen?

  1. Menschen sind intelligent.
  2. Vergütung sollte Verhalten nicht beeinflussen.
  3. Bezahle immer Menschen dafür, wer sie sind. Faire Festgehälter.
  4. Wir Menschen sind intrinsisch motiviert.

Hast du schon einmal über das Konzept der Teilhabe nachgedacht?

Wenn nicht, wäre das etwas, was ich dir gern ans Herz legen möchte. 

Was verstehe ich unter Teilhabe?

Teilhabe ermöglicht es wunderbar, alle Mitarbeitenden eines Unternehmens fair zu berücksichtigen. Es lohnt sich, seine Energie in ein ausgeklügeltes Konzept zu investieren, um faire Vergütung zu gewährleisten. Es geht um viel mehr als lediglich eine pauschale Beteiligung am Gesamterfolg. Teilhabe sieht in jedem Unternehmen anders aus und kann beispielsweise Komponenten wie Arbeitsland, Betriebszugehörigkeit etc. berücksichtigen. 

Das bedeutet auch, individuelle Boni, die an individuelle Ziele gekoppelt sind, abzuschaffen. Eine solche Form der Erfolgsbeteiligung, die auf vermeintlicher Einzelleistung beruht, ist ein echtes Problem. Die erfolgsabhängige Karotte, die den Mitarbeitenden zum monatlichen Gehalt versprochen wird, zieht einen riesigen Rattenschwanz an Problemsymptomen nach sich und fußt auf einem völlig falschen Menschenbild. Ein Ergebnis ist die Beobachtung einer großen Horde Einzelkämpfer, die wenig unternehmerische Denke aufweisen. Vielleicht wird dazu noch fehlende Motivation und Verantwortungsübernahme beobachtet und schnell kommt der Entschluss zustande, der Mensch sei faul und vermeidet die Arbeit. Was allerdings völliger Quatsch ist.

Der Mensch ist nicht das Problem

Das Problem ist nicht der Mensch, sondern die Rahmenbedingungen. Denn, wir Menschen verhalten uns immer dem Kontext entsprechend, dies beschreibt bereits Kurt Lewin in seiner Feldtheorie. Das bedeutet also, statt zu versuchen den Menschen zu biegen und zu motivieren ist echte Arbeit am System angesagt. Die Arbeit an den richtigen Rahmenbedingungen, sodass Mitarbeitende ihr volles Potenzial ausschöpfen können und Ihre Leistungsbeiträge zur Wertschöpfung einbringen können. 

Womit wir direkt bei einem weiteren wesentlichen Punkt sind, der gern angenommen wird. Zahlreiche Unternehmen sowie die Managementtheorie geht davon aus, es gibt Einzelleistung. Allerdings kann ein einzelner Mensch nicht leisten. Die kleinste Leistungseinheit ist das Team.  Leistung entsteht im Zwischenraum von Menschen. Somit gibt es keine individuelle Leistung, individuelle Leistungsbeiträge hingegen schon. Das ist ein wichtiger Unterschied. Berücksichtigen wir diese Theorien, fallen die am meisten eingesetzten Beteiligungskonzepte raus, da sie weder menschengerecht noch fair sind.

Fazit zu Bonus- und Anreizsystemen:

Unser Menschenbild entscheidet darüber, was wir für möglich halten. Die Karotte bzw. individuelle Boni vergiften die Unternehmenskultur. In der kontinuierlichen Weiterentwicklung liegt der Schlüssel.

Zum Abschluss möchte ich dich gern mit folgendem Zitat von Alfie Kohn in den Tag starten lassen:

„Die beste Vergütungsformel ist diese: Bezahlt die Leute gut, bezahlt sie fair, tut dann alles Menschenmögliche, damit sie das Geld vergessen können.“

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